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2011
Kuba

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Mit dem Mietwagen durch Kuba

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Kuba

Mit dem Mietwagen durch Kuba

22. November - 14. Dezember 2011

Dienstag, 22. November 2011
Safenwil ab 08.30. Wir reisen über Zofingen, Olten, direkt nach Zürich Flughafen. Wegen einer Stellwerkstörung beginnen die Verspätungen mit den ersten 15 Minuten bereits in Olten. Weil wir gestern schon elektronisch eingecheckt und die Plätze reserviert haben müssen wir uns aber keine Sorgen machen. Der planmässige Abflug nach Madrid verschiebt sich von 11.55 Uhr vorerst um zehn Minuten, weil auf dem Flug jedoch mit günstigen Winden noch viel Zeit gutgemacht wird treffen wir trotzdem rechtzeitig in Madrid ein. Hier passiert dann dasselbe Spiel gleich noch einmal - verspäteter Abflug und trotzdem verfrühte Ankunft in Havanna (21.00 statt 21.20 Uhr Ortszeit). Die Zeitverschiebung beträgt sechs Stunden.


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Nach all den Kontrollen und dem ersten Geldwechsel auf dem Flughafen fahren wir mit einem Taxi zur gebuchten Unterkunft, einem Casa particular in Habana Vieja. Der Taxichauffeur bekundet einige Probleme bei der Suche der Calle Merced, doch nach ein paar in falscher Richtung befahrenen oder blockierten Gassen finden wir sie endlich. Die Nummer 14 liegt jedoch in der „Einbahn“-Richtung und statt einmal rundherum zu kreisen fährt er uns zwei Blocks im Rückwärtsgang zur gewünschten Adresse.

Sra. Aurora und Sr. Julio, zwei herzliche Menschen, erwarten uns bereits und die Zimmer übertreffen unsere bescheidenen Erwartungen.

Zum Frühstück bekommen wir einen Teller mit vielen Früchten, einen Fruchtsaft, ein Ei, Brötchen mit amerikanischer Low-Colesterol-Margarine - über welche Kanäle auch immer diese ins Land gelangt ist - Kaffee und Tee. Die feine kubanische Matilda-Butter ist seit Januar oder Februar dieses Jahres nicht mehr erhältlich, doch woran das liegt ist Aurora nicht klar, an den Kühen vermutlich am allerwenigsten.

Mittwoch, 23. November 2011 - Habana
Um auf Kuba anzukommen schlendern wir den alten Hafen entlang und durch die Stadt. Weil ich derart von der vorgelagerten Festung fasziniert bin trete ich in ein 30 cm tiefes Loch, das ich übersehen habe. Ausser einer kleinen Schürfung ist nichts passiert, dafür ist jetzt unser Bewusstsein geschärft für solche gefährlichen Fallen.

Die Menschen sind tüchtig, sie arbeiten, renovieren, reinigen, schützen, handeln, verkaufen, machen Sport ... - es herrscht ein reges Treiben in der Stadt.

Donnerstag, 24. November 2011
Auf Anraten von Julio fahren wir gleich als erstes zur Autovermietung um sicherzustellen, dass wir das Mietfahrzeug morgen um zehn auch sicher erhalten, damit wir damit nach Viñales reisen können. Die Autovermietung „Rex“ scheint seriös zu sein, aber leider auch unheimlich teuer, denn die Versicherung kostet pro Tag satte 35 Dollar.

Dann unternehmen wir mit dem Doppelstockbus eine 1 Std. 40 Minuten dauernde Stadtrundfahrt. Leider hören wir von den spärlichen Erklärungen kaum etwas - die Qualität der Lautsprecher ist miserabel und der Lärmpegel in der Stadt ziemlich hoch. Aber trotzdem erhalten wir einen guten Eindruck der Metropole.

Eigene Häuser: Obwohl nach der Revolution 1961 vieles verstaatlicht wurde durften diejenigen, welche vorher bereits ein eigenes Haus besessen hatten dieses behalten.

Löhne: Ein Arbeiter verdient umgerechnet zwischen 20 und 30 Dollar. Es gibt zwei Währungen im Land, den CUC, der ungefähr einem Dollar entspricht und der Peso der Einheimischen, der ungefähr 3.6 Rappen wert ist. Heute Mittag haben wir für umgerechnet 70 Rappen zwei feine mittelgrosse Pizzas gekauft. Benzin kostet ca. 1 $ pro Liter und man kann nur in CUC bezahlen. Für Kubaner, die nichts mit dem Tourismus zu tun haben ist es schlichtweg unmöglich, überhaupt ein Auto zu besitzen, weil sie sich den Treibstoff gar nicht leisten könnten, da sie ihren Lohn in kubanischen Peso erhalten.

Unsere erste Unterkunft in Habana kostet 30 CUC (= Dollar) pro Zimmer und das Frühstück 5 CUC pro Person.

Freitag, 25. November 2011
Um 09.15 finden wir uns im Büro der Autovermietung Rex ein. Wir sind die ersten und verdanken diesem Umstand, dass wir Punkt 10.00 Uhr bereits im grosszügigen Mietauto sitzen und losfahren können. Der 9plätzer Van von Hyundai ist sehr bequem und der einzige Nachteil ist, dass die an der Strasse wartenden Kubaner mitfahren möchten. Wir möchten zwar gern ab und zu jemanden mitnehmen, doch die Autovermieter raten dringend davon ab, weil die Haftpflichtversicherung keine einheimischen Mitfahrer deckt und deshalb lassen wir auch viele verständnislose Gesichter hinter uns.


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Julios Stadtplan mit der eingezeichneten Strecke zur Ausfahrt aus der Stadt hilft uns sehr viel, ohne diesen wäre es echt schwierig geworden, denn es gibt absolut keinen Wegweiser, der die Autobahn ankündet. Diese ist über eine holprige Einfahrt erreichbar und beginnt ohne Vorankündigung gleich dreispurig - sie ist aus dem Nichts einfach plötzlich da. Nach ein paar Kilometern kommen dann die ersten Schilder mit Kilometerentfernung zu den grösseren Orten im Westen/Südwesten.

Bei der Ausfahrt Soroa beschliessen wir spontan, den Weg über die Berge, Bahía Blanca und der Nordküste entlang nach Viñales zu fahren. Diese Strasse sei miserabel, doch wir haben sehr viel Zeit und möchten uns gern selber einen Eindruck verschaffen. Es stimmt, die Strasse ist streckenweise sehr schlecht, aber problemlos machbar. Unterwegs kaufen wir an einem Stand für 22 Peso (umgerechnet 80 Rappen) vier kleine Sandwiches und vier süsse Fruchtgetränke. Ebenfalls an der Strasse kaufen wir 10 kleine Bananen für 5 einheimische Peso (18 Rappen).

Am Nachmittag treffen wir rechtzeitig in Viñales ein und werden bei Martica und Papito einquartiert. Das Zimmer kostet hier 20 CUC, das Frühstück 3 - 4 CUC pro Person. Ein Nachtessen offeriert sie zu 8 CUC.

Auf Empfehlung der Gastgeberin essen wir im La Colonial, wo wir von Yori, der zwei Jahre in der Schweiz Deutsch gelernt und gearbeitet hat, bestens bedient werden. Er führt zusammen mit seiner Mutter das private Restaurant und ist der einzige im 11'000 Einwohner zählenden Ort, der perfekt schweizerdeutsch versteht und ein sehr gutes Deutsch spricht.

Für morgen planen wir eine geführte Tour zu einer Höhle und Martica organisiert für uns einen Führer zu 10 CUC pro Person.

Samstag, 26. November 2011 - Viñales
Schon um halb acht klopf Peter an die Tür unserer Nachbarn und erklärt, wir hätten einen platten Reifen. Eigentlich sind wir alle der Meinung, er mache einen Witz, doch es ist tatsächlich ernst und die beiden Männer machen sich daran, das Ersatzrad zu montieren.

Sie bringen den defekten Reifen zur Reparatur und als sie ihn am Nachmittag abholen müssen sie statt der angekündigten 10 CUC das doppelte bezahlen weil gleich zwei Nägel im Pneu gesteckt hatten.

Miguel, der junge 51jährige Führer ist fit und zufrieden. Er ist überpünktlich, bereits um viertel vor neun hier und wir starten, wie vereinbart um neun, zu Fuss zu unserer vierstündigen Tour.

Die Menschen auf dem Land sind Selbstversorger. Es gibt Kühe, Geissen, Pferde, Schafe, Hühner, Truthähne und Schweine. Angebaut wird eine ganze Anzahl tropischer Früchte, Ananas, Maracuja, Guayabana, Guayave, Mango, Bananen, Chirimoya, und Gemüse. An Knollengemüse gibt es eine viel grössere Auswahl als bei uns und die bei uns verkaufte Zierkartoffel wird auf dem Feld als Nahrungsmittel angepflanzt. Aus dem Zuckerrohr wird unter anderem der berühmte „Havana Club“ Rum gebrannt

Die Tabakernte muss zu 90 % an den Staat verkauft werden und der Tabakbauer darf nur 10 % für sich behalten. Zur Kontrolle sind während der Erntezeit Regierungsbeamte unterwegs, die zwei bis drei Mal wöchentlich auf den Plantagen erscheinen und die Arbeit überwachen.

Dies erfahren wir von Elio, einem Tabakbauern, der uns seine Trocknungshütte zeigt und vordemonstriert, wie er die Zigarren aus den 10 % Eigenbedarf herstellt. Als Aroma für die Fermentierung der trockenen Blätter benutzt er verschiedene tropische Früchte, Orangen, Zitronen, Honig und Havana Club (Rum). Im November wird der Tabak ausgesät und im Februar/März erfolgt bereits dessen Ernte. Die Trocknungszeit der Tabakblätter beträgt drei Monate, die Fermentierung dauert weitere drei Monate. Vor der Weiterverarbeitung wird die Hauptader des Tabakblatts entfernt, da diese 85 % des Nikotins enthält. Als Kleber zum Leimen der gerollten Zigarre dient Honig. Diese Zigarre schmeckt aromatisch, ist sehr leicht und hinterlässt keinen bitter beissenden Geschmack auf Lippe und Zunge.

Im Gegensatz dazu werden in den staatlichen Fabriken künstliche Aromen und chemische Stoffe zur Fermentierung und zum Leimen verwendet.

Elio serviert uns einen erfrischenden Kokos-Drink mit Honig und etwas Rum. Seine selbst hergestellten Zigarren verkauft er in ein Palmblatt eingewickelte zu 20 CUC pro Dutzend. Für die Erfrischung, seine Bemühungen und die angebotene Zigarre bekommt er von uns 6 CUC.

Miguel entschädigen wir nach der langen Wanderung - wir kommen nämlich erst um 15.00 Uhr wieder ins Dorf zurück - mit 50 CUC und einem kühlen Bier. Er ist äusserst zufrieden, sollte er auch, wenn man bedenkt dass ein Arbeiter monatlich nur etwa die Hälfte dieses Betrags verdient.

Wir unterhalten uns viel über die uns ungerecht erscheinende Situation mit den kubanischen Peso und den Convertibles (CUC), dem „Touristengeld“. Leute, die nichts mit dem Tourismus zu tun haben können sich einfach viele Sachen nicht kaufen. Das Lebensnotwendige jedoch ist alles zu erschwinglichen Preisen auch in kubanischen Peso erhältlich.

Beispiele: 1 CUC = ca. 1 Franken (1 Coca Cola oder 1 Kaffee) 1 kubanischer Peso = ca. 3.6 Rappen (1 Brötchen), 10 Pesos = 36 Rappen (1 Käsepizza)


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Sonntag, 27. November 2011
Die Fahrt von Viñales nach Maria la Gorda dauert knappe vier Stunden. Wir sind begeistert von der Küste am Golf von Mexico und dem von versteinerten Muscheln übersäten Strand.

Bereits bei unserer ersten Schnorcheltour im glasklaren Wasser entdecken wir eine Vielzahl an Lebewesen. Korallen, kleine Fische, Seeigel und sogar einen Aal, der scheinbar aggressiv sein Revier verteidigt.

Das Nachtessen im kantinenartigen Speisesaal ist gut und wir nehmen uns vom Buffet das, was appetitlich ausschaut. Auf der Terrasse unseres Bungalows lassen wir den lauen Abend mit einem selber gemixten Cuba Libre ausklingen. Die Flasche „Havana Club“ Rum kostet 5.85 und das einheimische TuKola 2.00 - so sind die Drinks noch viel günstiger als in der Bar...

Montag, 28. November 2011 - Maria la Gorda
Die heranziehende Kaltfront bringt Regen und heftige Wellen mit sich. Deshalb bleibt die gestrige Schnorcheltour leider die einzige in Maria la Gorda. Stattdessen sitzen wir wieder auf der Terrasse und vertreiben uns den Tag mit Jassen.


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Dienstag, 29. November 2011
Das Wetter ist noch immer unbeständig und es lohnt sich nicht, einen weiteren Tag anzuhängen um das Versäumte nachzuholen. So geht die Reise weiter nach Soroa, wo wir bei Maite (KM 7) für 25 CUC pro Zimmer eine sehr nette Übernachtung finden. Das Nachtessen zu 8 CUC ist lecker und auch das Frühstück schmeckt. Wären da nicht im grösseren der beiden Zimmer so furchtbar schlechte Matratzen auf den Betten könnten wir diese Unterkunft ohne wenn und aber weiter empfehlen. Im kleineren Zimmer (rechts) lässt sich jedoch recht angenehm schlafen.

Auf Vorschlag der Gastgeberin besteigen wir den in ca. 45 Min. erreichbaren Aussichtspunkt (rechts bei KM 8) und sind überrascht, wie weit man von da aus nach Norden und Süden blicken kann. Unterwegs und auf dem Gipfel erwartet uns je ein Souvenir-Verkäufer. Beide haben ihre Hals- und Armketten an einen Baum gehängt und präsentieren sie den vorbeiwandernden Touristen. Ein Stück kostet 1 CUC oder 25 kubanische Pesos (ca. Fr. 1.--). Sie sind allesamt aus Samen hergestellt und der erste Verkäufer zeigt uns der Reihe nach, welche Pflanzen ihm den Rohstoff für seine Kunstwerke liefern.


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Mittwoch, 30. November 2011
Obschon uns sowohl von Einheimischen wie vom Schweizer Reiseveranstalter dringend davon abgeraten wurde über die Landstrasse von Soroa nach Güines zu fahren beschliessen wir früh zu starten und es trotzdem zu versuchen. Es lohnt sich, denn einerseits sind die Strassen viel besser als wir befürchtet hatten und andererseits ist es auch ohne Strassenschilder einfach, den richtigen Weg zu finden, weil nämlich die Kubaner ganz genau wissen, wo es lang geht. Deshalb sind wir nach 135 km über Land bereits um die Mittagszeit auf der Autobahn A1 nach Jagüey Grande. In Australia füllen wir unseren Tank und verlassen die Autobahn Richtung Playa Larga/Playa Girón.

In Boca de Guamá besuchen wir die 1962 gegründete Krokodil-Aufzuchtstation, wo wir für 5 CUC pro Person durch die ganze Anlage geführt werden. Derzeit gibt es 4000 Krokodile, die jedoch erst auf der Halbinsel Zapata in Freiheit gesetzt werden, wenn sie genügend gross sind und nicht mehr der Gefahr ausgesetzt werden von Vögeln attackiert und gefressen zu werden.

In Playa Gijón suchen wir beim Hostal Luis Unterkunft, doch er ist leider besetzt und seine Frau vermittelt uns an den Bekannten Antonio weiter. Seine Mutter betreibt ebenfalls ein „Casa Particular“, doch die Zimmer sind sehr klein, nicht ganz so sauber und wir teilen uns das Bad mit unseren Freunden. Wir möchten diese Unterkunft trotz des wirklich feinen Nachtessens nicht weiterempfehlen.

Nahe der Küste gibt es ein Korallenriff und wir gehen zu Zweit Schnorcheln. Weil nur Peter und ich eine Schnorchelausrüstung mit dabei haben, muss der andere Peter nach unserer Rückkehr alleine hinaus schwimmen. Er verfolgt einen Schwarm Fische und sieht sich dann plötzlich durch das Riff vom Land abgeschnitten. Beim Versuch zurückzukommen landet er direkt auf dem Riff und zum Abschätzen der Tiefe greift er nach unten, unglücklicherweise direkt in einen der schwarzen Seeigel. Die stacheligen Meeresgetiere sind nur zum Anschauen wunderschön, zum Anfassen jedoch völlig ungeeignet. Sie verursachen Schmerzen und die Stacheln zerbrechen beim Versuch sie herauszuziehen. Wir fahren sofort zurück um bei Antonio nach Rat zu fragen. Für ihn ist das kein Problem und er holt bei der Apotheke ein Fläschchen Jod von dem er aufträgt, nachdem er die Stacheln mit einem Holzstück zerquetscht hat. Gott sei Dank sind die Viecher nicht giftig und unser Freund muss keine gesundheitlichen Probleme befürchten.

Zum Nachtessen gibt es für Monika und Peter Schweinsgeschnetzeltes. Peter H. und ich entscheiden uns für das Angebot mit Meeresfrüchten und bereuen das keinen Moment. Das Essen ist gut, aber eben, die Unterkunft dient wirklich nur für den Notfall.


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Donnerstag, 1. Dezember 2011
Unterwegs stellen wir fest, dass unser Rad schon wieder Luft verliert. Wir müssen das im Auge behalten.

Viele Privatunterkünfte in Rancho Luna sind bereits besetzt und die noch freien sagen uns nicht zu. Deshalb schauen sich die beiden Männer die Zimmer im Hotel Faro Luna an, während Monika und ich uns den Reiseführer näher zu Gemüte führen und beschliessen, in genau diesem Hotel zu bleiben, weil es als das beste beschrieben wird. Auch hier gibt es etwa 200 Meter weiter draussen ein Korallenriff, das wir hier zu dritt besuchen, weil Peter H. eine Schnorchelausrüstung mieten kann. Es ist so interessant, dass wir etwa eine Stunde draussen bleiben und erst zurück kehren als es langsam kalt wird.

Freitag, 2. Dezember 2011
Am Morgen entdecken wir den platten Reifen und weil wir sowieso nach Cienfuegos fahren wollen entscheiden wir, bei der Vermietfirma Rex vorzusprechen und einen neuen Ersatzreifen zu erbitten.

Obwohl einige Sehenswürdigkeiten bereits renoviert sind braucht es in Cienfuegos noch einige Anstrengungen um dem Status des Weltkulturerbes gerecht zu werden. In der Stadt, die auch „Perle des Südens“ genannt wird, müssen noch viele Gebäude restauriert werden.

Während wir das Stadtzentrum besichtigen wird von Santa Clara ein neuer Reifen angeliefert und wir können diesen vor unserer Rückfahrt ins Hotel bei der Vermietfirma abholen.

Am Nachmittag fahren wir zum Schnorcheln zum Hotel Rancho Luna, doch hier ist es nicht mehr möglich Schnorchelausrüstung zu mieten und die Korallenlandschaft ist etwa 500 Meter weit draussen und in etwa 4 Meter Tiefe.


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Samstag, 3. Dezember 2011
Um 11.30 Uhr haben wir uns bereits für die neue Unterkunft im Hotel Costa Sur an der Playa Ancón mit „all inklusiv“-Angebot für 76 CUC pro Zimmer entschieden. Sogar Drinks, Tischwein und Bier sind in diesem Preis inbegriffen. Unsere Arme werden mit grünen Bändern versehen und für die nächsten zwei Tage sind wir „versorgt“. Wir können die Zimmer frühestens um 14.30 Uhr beziehen und beschliessen spontan, heute Mittag den Wasserfall „Salto de Caburni“ bei Topes de Collantes zu besuchen. Der Eintritt kostet pro Person 6.50 CUC, die Wanderung dauert insgesamt gute zwei Stunden (45 Min. hinunter, eine Stunde zurück), ist einigermassen anstrengend, aber lohnt sich alleweil.

Im Hotel gibt es am Abend eine Modeschau. Die Modelle sind allesamt von Hand hergestellt und für den Urlaub recht hübsch, in unseren Breitengraden aber derzeit nicht zu gebrauchen.

Sonntag, 4. Dezember 2011
Heute Vormittag besuchen wir das Städtchen Trinidad. Auch hier gehört die Altstadt zum Weltkulturerbe und sie gilt als die schönste Kubas. Wir sind uns dessen nicht ganz so sicher und finden, dass noch einiges an Renovationsarbeiten nötig wäre um die schützenswerten Gebäude dauerhaft zu erhalten.

Am Markt werden viele Handarbeiten zu günstigen Preisen angeboten, doch die bestickten Tischtücher, die gehäkelten Handtaschen oder die farbigen Holzdosen passen einfach nicht so richtig in unsere Kultur.

Den Nachmittag verbringen wir richtig faul mit Schwimmen, Sonnenbaden und Lesen am Strand.


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Montag, 5. Dezember 2011
Nördlich von Morón führt ein über 20 Kilometer langer Damm auf die Insel Cayo Coco und die Gebühr von 4 CUC entspricht in keiner Art und Weise dem Aufwand, der dafür betrieben wurde. Das Schild am Anfang - „HIER muss man Steine werfen ohne nach vorne zu schauen“ Fidel - muss man sich vor Augen führen. Die Arbeit welche in diesem Bauwerk steckt ist unermesslich, wenn man bedenkt mit welchen spartanischen Mitteln in Kuba noch heute gewerkt wird.

Dienstag, 6. Dezember 2011
Playa Pilar liegt auf Cayo Guillermo, der Insel im Westen, welche über einen weiteren kurzen Damm von Cayo Coco erreichbar ist. An der Playa Pilar gibt es den feinsten weissen Sand, der wie Puderzucker an unseren nassen Füssen klebt. Das Wasser ist angenehm warm und die Strömung treibt uns dem Strand entlang Richtung Westen. Mit starkem Wind ist es ziemlich wellig und deshalb haben wir unser Schnorchelzeug schon gar nicht erst mitgenommen.

Mittwoch, 7. Dezember 2011
Um 10.00 hat Peter einen Massagetermin vereinbart und hofft, seinen etwas steifen Nacken wieder locker zu kriegen. Er zahlt für die einstündige Massage 35 CUC an die Masseurin. Dieses Geld muss sie ihrem Arbeitgeber überreichen, selber verdient sie gemäss eigenen Angaben monatlich nur 14 Dollar. Sie ist auf Trinkgeld angewiesen, denn nur sokann sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Wenn nun jemand meint, dass locker einmal 35 CUC unterschlagen werden könnten, der täuscht sich heftig, denn bereits beim Vereinbaren der Termine ist ein Aufpasser dabei, der überwacht, dass alles fein säuberlich im Buch eingetragen wird.

Gleich vor unseren Zimmern im Westflügel des Hotels liegt ein wunderbarer Strand und es ist hier viel ruhiger als bei den Schwimmbecken oder am Ufer direkt vor dem Haupttrakt des Hotels.


View Larger Map (Cayo La Herradura ist die Insel nordöstlich des Endpunkts B)

Donnerstag, 8. Dezember 2011
In Villa las Brujas haben wir drei Nächte mit Halbpension gebucht. Im ersten Moment sind wir begeistert vom grosszügigen Hexenhäuschen (bruja heisst Hexe), doch leider ist es nicht sehr sauber, hat viel Ungeziefer und der „wunderschöne“ Strand ist nicht nur voller angeschwemmter Pflanzenteile sondern auch übersät mit Abfall aller Art. Die ehemals wohl bequemen Liegestühle sind mehrheitlich defekt und stehen kreuz und quer herum. Hinzu kommen lästige Sandflöhe und gegen Abend aggressive Mückenschwärme, die uns den Aufenthalt hier schon am ersten Tag etwas verleiden.

Freitag, 9. Dezember 2011
Wir suchen den einzigen frei zugänglichen Strand der unter einander durch einen Damm verbundenen Inseln. Die Playa Perla blanca ist über eine schmale Naturstrasse zu erreichen, bietet jedoch gemäss Reiseführer keinen Schatten. Auf den ersten Blick sieht es hier sehr schön aus, doch aus der Nähe präsentiert sich dasselbe Bild wie am Strand beim Hotel. Wir finden einen Baum und schieben mit Hilfe von herumliegenden Holzbrettern den gröbsten Abfall etwas beiseite, sodass wir in dessen Schatten liegen können. Wir richten unsere Blicke auf das beinahe kitschig blaue Meer oder in unsere Literatur um den rundherum verstreuten Abfall zu vergessen. Leider können wir diesen eigentlich schönen Fleck Erde derzeit nicht als Geheimtipp weitergeben, obwohl einige unserer Bilder das vermuten liessen.

Auf Cayo Santa Maria sollen noch etwa zwanzig weitere Hotelkomplexe gebaut werden und eigentlich erscheint uns das fast als das geringere Übel, dann wird wenigstens der Strand gereinigt und sieht entsprechend einladend aus.

Inzwischen ist uns auch klar geworden: Wir haben zwar drei Nächte gebucht, werden aber einen Tag früher nach Varadero reisen und die letzten drei Tage im grössten Ferienort Cubas verbringen.


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Samstag, 10. Dezember 2011
Der Reisetag ist gut gewählt, denn es gibt kaum Sonne, ist aber abwechselnd bewölkt oder dann regnet es wieder recht heftig. Wir bekommen im Hotel Barceló Marina Palace für 170 CUC pro Nacht ein Zimmer. Sämtliche Hotels in den Resorts bieten nur „Alles inklusiv“ an - dies ist normalerweise nicht unser Ding, aber zwischendurch für zwei drei Tage doch ganz angenehm.

Sonntag, 11. Dezember 2011
In Varadero gibt es viele kleinere Märkte, die jedoch allesamt mehr oder weniger dasselbe anbieten. Schnitzereien aller Art aus den verschieden naturfarbigen Hölzern, sehr interessante Recycling-Gegenstände aus Aludosen vom Hut über den Witz-Fotoapparat bis zum Flugzeug. Wir interessieren uns für Stricksachen und schöne Ledersandalen.

Montag, 12. Dezember 2011
Wir liegen den ganzen Tag am Strand und genehmigen uns am Abend die letzten „All inklusiv“-Drinks. Zum Abschluss haben wir fürs Essen im italienischen Restaurant Arlequino einen Tisch reserviert - schliesslich ist auch das inklusiv - und werden zuvorkommend persönlich bedient.


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Dienstag, 13. Dezember 2011
Für 25 CUC haben wir eines der Zimmer bis 16.00 Uhr behalten und können vor der Abreise nochmals Duschen. Weil der Flug erst um 23.20 geht fahren wir in Varadero spät weg und kommen so in der Dunkelheit nach Havanna. Die Strassen sind nicht oder sehr schlecht beleuchtet - die Strassenschilder ebenso, falls es überhaupt welche gibt. Fazit: Fragen ist angesagt - doch auch hier ist das kein Problem, ob Polizist oder einfacher Arbeiter, jeder gibt genaue Auskünfte wie: Bei der Verzweigung links halten und später beim Lichtsignal links abbiegen. Wir sind noch nach 3 Wochen erstaunt, wie genau uns die Menschen den Weg beschreiben können. Der Weg ist weit und bis wir am richtigen Terminal sind müssen wir uns bestimmt fünf Mal erkundigen - doch wir sind trotzdem bereits um 19.00 bei der Vermietfirma Rex, welche das total schmutzige, ansonsten aber noch tipptoppe Auto ohne weitere Fragen entgegen nimmt. So können wir schon früh für unseren Flug via Madrid nach Zürich einchecken. Die Wartezeit vertreiben wir uns damit das letzte Geld auszugeben und mit Jassen. Bevor wir uns auf den Weg zur Grenzkontrolle begeben fällt uns auf, dass noch eine Flughafentaxe entrichtet werden muss. Das ist irgendwie an uns vorbei gegangen und so müssen wir nochmals Geld wechseln, damit wir diese bezahlen können, denn es werden weder Kreditkarten noch ausländische Währungen dafür akzeptiert.

Trotz etwas unkoordinierter Einsteigmodalitäten können wir pünktlich starten. Der lange Flug Havanna - Madrid dauert lediglich 8 Stunden 15 Minuten und von Madrid nach Zürich brauchen wir nur 1 Stunde 40.

Nach drei Wochen Wärme empfängt uns die Heimat mit kalten Temperaturen - Willkommen im Schweizer Winter...

Insgesamt haben wir das Auto für 19 Tage gemietet und sind 2'344 Kilometer gefahren.

Uns hat es in Kuba sehr gut gefallen. Trotz der sehr grossen Armut strahlen die Leute Lebensfreude aus und es gibt nur wenige, die sich richtig grämen. Eine Kubanerin hat uns einmal gesagt, der Unterschied zwischen ihnen und uns sei folgender: „Wir Kubaner können auch mit einem leeren Bauch fröhlich sein“. Da ist doch tatsächlich etwas dran.

Wir empfinden es zwar als ungeheuer ungerecht, dass nur diejenigen, welche irgendwie mit dem Tourismus zu tun haben in den Besitz von CUC gelangen können, doch die Leute akzeptieren das, obwohl jegliche Güter, die für unsere Begriffe auch nur annähernd an Luxus grenzen (wie Seife oder Benzin), mit CUC (dem Touristengeld) bezahlt werden müssen. Ich habe ein einziges Mal versucht, dieses System als verrückt zu bezeichnen, doch die Reaktion auf meine unverschämte Bemerkung hat mich sofort verstummen lassen, denn „Fidel“ wird nicht kritisiert - basta!

Irgendwann wollen wir auch den östlichen Teil der Insel noch kennen lernen und wir freuen uns schon jetzt auf eine weitere interessante Reise nach Kuba.

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